Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein
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Bericht: Herr Heckel weist auf den Workshop hin, der am 23.06.2020 stattgefunden hat und dessen Protokoll an alle Ausschussmitglieder versandt wurde. Er verliest den in der Sitzungsvorlage VO/2474/20 enthaltenen Beschlussvorschlag, in dem jedoch noch keine konkrete Nutzung favorisiert wird.
Herr Greve kritisiert, dass die Sitzungsvorlage keinen konkreten Beschlussvorschlag enthält. Dies hatte er von der Verwaltung erwartet. Frau Weise antwortet, dass aus den verteilten Ergebnissen des Workshops durchaus konkrete Folgerungen zu ziehen seien. Da aber der politische Wille nicht ganz eindeutig ableitbar sei, wurde auf eine konkrete Formulierung verzichtet.
Frau Weise bzw. die jeweiligen „Tischbetreuer“ erläutern und interpretieren das Protokoll des Workshops für die einzelnen Thementische (siehe auch beigefügtes Protokoll des Workshops): Für den Tisch 1 (Nutzungsarten) verliest sie die Prioritäten in der Reihenfolge von 1 bis 5. Für den Tisch 2 (Ruhender Verkehr) ergänzt Herr Reil, dass sich – im Widerspruch zu Tisch 1 – eine Mehrheit für einen Wohnmobilstellplatz ausgesprochen habe. Für den Tisch 3 (Städtebau) erklärt Herr Rieger, dass es kein klares Votum für eine bestimmte Dichte und Höhe der Bebauung gab, sondern dass dies von der jeweiligen Art der Nutzung abhängig gemacht werden solle. Für den Tisch 4 (Flächen) erläutert Frau Weise die für jede Fläche favorisierte Nutzung, Herr Buchwald zeigt die jeweilige Fläche auf dem Luftbild. Für den Tisch 5 (finanzielle und wirtschaftliche Aspekte) erläutert Frau Weise, dass die Art der Nutzung Priorität vor der Höhe des Erlöses habe. Der Preis müsse an das Nutzungskonzept angepasst werden (höhere Gewinnmöglichkeit höherer Preis). Die Verpachtung würde einem Verkauf vorgezogen.
Herr Heckel subsummiert, dass der Workshop viele Meinungen hervorgebracht habe, nicht nur über die gewünschten Nutzungen, sondern auch darüber, welche Nutzungen an diesem Standort nicht gewünscht werden, nämlich Wohnungen und Ferienwohnungen. Er bittet um Wortmeldungen.
Herr Dr. Pasenau spricht sich dafür aus, das Grundstück in städtischer Hand zu behalten und weist auf eine hohe Nachfrage nach weiteren Wohnmobil-Standplätzen hin.
Herr Weber spricht sich für die unter Nr. 1 und 2 favorisierten Nutzungsarten (1. Ganzjährig öffentlich nutzbare Infrastruktur für Touristen und Einheimische (Kultur, Bildung, Angebote für Kinder und Jugendliche, Sport, Wellness, Gesundheit), jeweils ergänzt durch Dienstleistungen und kleinteiligen Einzelhandel, 2. Kombination aus öffentlich nutzbarer Infrastruktur und Beherbergung) aus, da von dieser öffentlich nutzbaren Infrastruktur auch die einheimische Bevölkerung profitiert. Ferienwohnungen und Wohnmobilplätze könnten zu langen Zeiträumen mit Leerständen führen.
Herr Rosinski teilt mit, dass es aus dem Entwurf des Touristischen Entwicklungs-Konzeptes (TEK) aktuell keine neuen Erkenntnisse gibt. Alleinstellungsmerkmal des Standortes sei die optimale Lage für das Surfen und andere Wassersportarten. Unter Einbeziehung weiterer Sportarten (Kletterturm) solle man diese Zielgruppe ansprechen, um den Surf- und Sportstandort zu stärken und eine Saisonverlängerung anzustreben. Ein Wohnmobilplatz sei eine extrem saisonabhängige Nutzung; die Wertschöpfung eines WoMo-Touristen sei wesentlich geringer als diejenige eines sonstigen Übernachtungsgaste. Er spricht sich für moderne Übernachtungskonzepte aus.
Herr Rukat erinnert daran, dass in Pelzerhaken durch den Abbruch des Hotels „Eichenhain“ eine wichtige Übernachtungsmöglichkeit weggefallen sei. Die Nachfrage nach Beherbergungsmöglichkeiten, auch nach klassischen Hotels, bleibe aber bestehen.
Herr Gerthenrich entgegnet, dass nach Aussagen des DEHOGA ein Umsatzrückgang um 40 % bis 50 % zu verzeichnen sei. Daher werde man z.Zt. keinen Investor für ein Hotel finden. Die Investitionskosten für einen WoMo-Platz könnten innerhalb weniger Jahre refinanziert werden.
Herr Dr. Wittke spricht sich gegen ein größeres Gebäude an diesem Standort aus, wie es für ein Hotel erforderlich wäre. Er favorisiert die unter Nr. 1 genannte Nutzung (Ganzjährig öffentlich nutzbare Infrastruktur für Touristen und Einheimische und Kultur, Bildung, Angebote für Kinder und Jugendliche, Sport, Wellness, Gesundheit), jeweils ergänzt durch Dienstleistungen und kleinteiligen Einzelhandel.
Herr Rosinski erklärt, dass ein Hotel nicht unbedingt aussehen müsse wie das Bayside oder das Arborea. Es seien auch andere Konzepte, z.B. mit dezentralen Gebäuden, möglich. Er sieht einen hohen Nachholbedarf an Übernachtungsmöglichkeiten (außer Campingplätze, da diese in Neustadt in Holstein überproportional vertreten seien), das Konzept müsse aber zu dem Standort passen.
Herr Reil weist darauf hin, dass der WoMo-Platz gut ausgebucht sei, nicht nur an den Wochenenden. Man könne eine Erweiterung mit anderen Nutzungen (Sauna, …) kombinieren.
Herr Greve weist darauf hin, dass am Hafen ein weiteres Hotel geplant sei. Kultur und Bildung seien zwar wünschenswerte Nutzungsarten, würden von der Wirtschaft jedoch nicht angenommen. Der Nachfrage nach weiteren WoMo-Plätzen könne ohne großen Aufwand nachgekommen werden, da die Infrastruktur hierfür bereits vorhanden sei. Später sei eine Umnutzung leicht möglich, da nicht erst Gebäude abgebrochen werden müssten. Ein Teil der Fläche könne für neue / künftige Wassersportarten reserviert werden.
Herr Spieckermann erinnert daran, dass das Grundstück bereits „auf dem Markt“ angeboten wurde. Dabei habe sich gezeigt, dass die potenziellen Investoren an der Errichtung von Unterkünften in Verbindung mit Sport- und Freizeitnutzungen interessiert seien. Er spricht sich dafür aus, das Grundstück mit dieser Option mit bestimmten Parametern erneut anzubieten, um ein breiteres Spektrum von Investoren anzusprechen.
Herr Rosinski ergänzt, dass die Wertschöpfung für die Stadt je nach Unterbringungskonzept unterschiedlich sei. Sobald Konzepte von Investoren vorlägen, könne man wesentlich konkreter darüber diskutieren als zurzeit.
Herr Cremer weist darauf hin, dass es sich bei der Corona-Pandemie (hoffentlich) um eine relativ kurzfristige Angelegenheit handelt, bei der städtischen Planung müsse jedoch in längeren Zeiträumen gedacht werden. Er spricht sich gegen Ferienwohnungen, aber für andere Unterbringungsmöglichkeiten (Hostel oder flexibles Modell) in Kombination mit Sportangeboten aus. Wohnmobilisten und Surfer seien häufig mit weniger Luxus zufrieden, als heute auf vielen WoMo-Plätzen angeboten werde.
Herr Weber fragt, wie es zu der schleichenden Erweiterung des ursprünglich 49 Standplätze umfassenden WoMo-Platzes und somit zu einem „inoffiziellen“ WoMo-Platz kommen konnte. Frau Weise antwortet, dass es sich um einen Parkplatz handele, auf dem (auch) Wohnmobile parken. Herr Reil ergänzt, dass die Stadt Eigentümer dieser Fläche ist und diese an den Betreiber des WoMo-Platzes verpachtet hat, was auch zu erheblichen Einnahmen für die Stadt führe. Herr Weber wünscht Aufklärung über die rechtliche Situation dieser Fläche im Protokoll. (Anmerkung des Protokollführers: Die entsprechende Protokollnotiz ist unter TOP 6.3 abgedruckt).
Herr Reichert spricht sich gegen einen weiteren WoMo-Platz aus. Der jetzige Corona-bedingte Boom werde deutschlandweit nach Beendigung der Pandemie wieder abflauen. Andere Beherbergungsformen seien jedoch sinnvoll.
Nach Auffassung von Dr. Kohlmorgen reicht der vorhandene WoMo-Platz (incl. seiner Erweiterung) aus. Für ein Hotel gebe es durchaus Investoren, wie man z.B. in Heiligenhafen sehe. Pelzerhaken könne durchaus ein Hotel mit 120 Betten vertragen.
Herr Kruschke verweist auf den Bedarf an WoMo-Plätzen, er ist aber auch offen für andere Arten der Beherbergung, sie sollten jedoch mit dem Wassersport zu tun haben.
Frau Körting weist darauf hin, dass eine ganzjährige Nutzung wichtig sei. Sie kann sich z.B. in der Hauptsaison eine Nutzung als Parkplatz und in der Nebensaison eine Nutzung als WoMo-Platz vorstellen.
Herr Schmidt spricht sich wegen der Kosten dagegen aus, dass die Stadt selbst unternehmerisch tätig wird, dies solle man den Investoren überlassen. Diese bräuchten jedoch konkrete Rahmenbedingungen, z.B. die Nutzungsarten 1 bis 3. Mit dieser Vorgabe sollte ein neues Interessenbekundungsverfahren durchgeführt werden.
Auch Herr Hoff spricht sich dafür aus, das Grundstück erneut an den Markt zu geben, um neue gute Ideen zu finden. Für den Fall, dass ein WoMo-Platz entstehe, solle die Stadt selbst investiv tätig werden, um die Gewinne selbst zu erwirtschaften.
Frau Weise fasst die tlw. unterschiedlichen Aussagen der Ausschussmitglieder zusammen und formuliert daraus einen Beschlussvorschlag, der auf der Sitzungsvorlage basiert und die drei im Workshop favorisierten Nutzungsarten enthält (s. Beschluss).
Herr Heckel lässt hierüber abstimmen.
C:\Programme\Microsoft Office\Office\Normal.dot Seite 1 Beschluss: Der Ausschuss empfiehlt, das ca. 6.000 m² große Grundstück „Sondergebiet Sport- und Freizeiteinrichtungen in Pelzerhaken“ künftig mit folgenden Nutzungen für eine sportlich aktive Zielgruppe zu entwickeln: 1. Ganzjährig öffentlich nutzbare Infrastruktur für Touristen und Einheimische (Kultur, Bildung, Angebote für Kinder und Jugendliche, Sport, Wellness, Gesundheit), jeweils ergänzt durch Dienstleistungen und kleinteiligen Einzelhandel, 2. Kombination aus öffentlich nutzbarer Infrastruktur und Beherbergung, 3. Beherbergung (wasser- und radsportorientiertes Hostel, Wohnmobilplatz). Der Bürgermeister wird gebeten, ein entsprechendes Interessenbekundungsverfahren durchzuführen.
C:\Programme\Microsoft Office\Office\Normal.dot Seite 1 Abstimmungsergebnis im PUBA: einstimmig Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Enthaltungen: 0
Abstimmungsergebnis im TA: einstimmig Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Enthaltungen: 0
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