Vorlage - VO/3192/24-2  

Als eine Anforderung an die Bohlenbeläge und Unterkonstruktion des Ersatzbaus der Seebrücke Pelzerhaken wurde die Tragfähigkeit und Befahrbarkeit durch ein Fahrzeug von bis zu 1,5 t bei der Planung des Entwurfs des Ersatzbaus der Seebrücke (s. VO/3192/24) gefordert. Gewünscht war die Verwendung einer WPC-Bohle, die bereits beim Dünensteg in Neustadt und Pelzethaken Verwendung findet, da sehr gute Erfahrungen mit der Beständigkeit des Materials gemacht wurde. Zudem soll durch die Verwendung desselben Materials ein einheitliches Erscheinungsbild geschaffen werden.

Die oben genannte, gewünschte Tragfähigkeit kann mit der WPC-Bohle jedoch nicht erlangt werden, weshalb das Planungsbüro in der Kostenschätzung (s. VO/3192/24-1) die Verwendung von GFK-Bohlen empfiehlt. Die GFK-Bohle kann aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit als auch ihrer Traglast überzeugen. Die Optik und vor allem die Haptik der GFK-Bohle ist aus Sicht der Verwaltung jedoch für einen Ersatzbau einer Seebrücke ungeeignet. Zudem ist die GFK-Bohle aufgrund ihrer technischen Wertigkeit der teuerste Bohlenbelag.

Zur Kostensenkung der Investition hat die Verwaltung daher die Verwendung von WPC- und Bongossi-Bohlen vergleichen lassen. Die Auswertung des Ingenieurbüros ist der Vorlage beigefügt.

Die WPC-Bohle mit einer entsprechenden Zulassung für dieses Bauwerk verfügt nicht über die bislang geforderte Tragfähigkeit. Von der Anforderung zur Befahrung der Seebrücke mit dem bislang genutzten Fahrzeug durch den Bauhof wurden daher Alternativen diskutiert. Die WPC-Bohle könnte Verwendung finden, wenn ein leichteres Transportmittel angeschafft würde. Bei der Verwendung von WPC-Bohlen werden in der Unterkonstruktion geringere Abstände bei den Querträgern benötigt, so dass die Unterkonstruktion teurer wird als bei den anderen beiden Bohlenbelägen. Die WPC-Bohle ist hinsichtlich des qm-Preises deutlich günstiger als Bohlen aus GFK oder Bongossi, was hinsichtlich der Folgekosten zu berücksichtigen ist.

Bei der Verwendung von Bongossi-Bohlen ist die Tragfähigkeit von 1,5 t gegeben. Der qm-Preis der Bongossi-Bohle ist höher, jedoch werden in der Unterkonstruktion weniger Längsträger aus Stahl benötigt. Daher sind die Kosten für die Errichtung des Ersatzbaus bei der Verwendung von Bongossi-Bohlen preislich gleich gelagert wie bei WPC-Bohlen. Bei der Verwendung von Bongossi muss wiederum mit erhöhten Folgekosten gerechnet werden, da der Bohlenbelag voraussichtlich nach 15, spätestens 20 Jahren ausgetauscht werden muss.

Die Muster der Bohlenbeläge können in der Sitzung begutachtet werden und der Planer steht für Rückfragen bereit.

Der barrierefreie Schiffsanleger muss aufgrund der Steigung von bis zu 6% und dem geringeren Abstand zur Wasseroberfläche in einem rutschhemmenden Sicherheitsbelag versehen werden.

Der Ersatzbau der Seebrücke Pelzerhaken soll mit WPC-Bohlen geplant werden. Der barrierefreie Schiffsanleger ist mit einem rutschhemmenden, wasserdurchlässigen Sicherheitsrost zu versehen.

Nachhaltigkeitseinschätzung:

Seebrücken_Auswertung Belag