Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Vorlage - VO/3115/23  

 
 
Betreff: Vorstellung der Prognosen des Demografierechners
Status:öffentlichVorlage-Art:Vorlage öffentlich
Federführend:2 Amt für gesellschaftliche Angelegenheiten Bearbeiter/-in: Fenner, Sander
Beratungsfolge:
Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten Entscheidung
07.11.2023 
Sitzung des Ausschusses für gesellschaftliche Angelegenheiten ungeändert beschlossen   
Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss Entscheidung
22.02.2024 
Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt:

In der letzten AfgA-Sitzung am 05.09.2023 wurde an die Verwaltung der Wunsch herangetragen die Prognosen des Demografierechners vorzustellen. Der Demografierechner ist ein Werkzeug, um die demografischen Folgen von Wohnungsbauvorhaben darzustellen und belastbare Bevölkerungsprognosen zu erhalten. Der Berechnung liegen die tatsächlichen Einwohnerdaten aus Neustadt in Holstein zugrunde. Zudem wurden die zusätzlich entstehenden Wohneinheiten unter Angabe der Anzahl, des Bautyps, des Fertigstellungsdatums und weiterer Details eingearbeitet. Insofern sollte diese Planung wesentlich genauer als eine oberflächliche Planung, wie etwa die Kreisbedarfsplanung, sein.

 

Durch diese Webanwendung lässt sich die Entwicklung der Bevölkerung in Neustadt für die kommenden Jahre hochrechnen. Die Prognosen sollen insbesondere helfen, die Anzahl der benötigten Kitaplätze und Schulptze besser abschätzen zu können. Die Berechnungsprognosen machen die Folgen der entstandenen und noch entstehenden Bebauung deutlich sichtbar.

 

Die dunkelgrüne Linie „entstehende Bebauung“ berücksichtigt den Zuwachs, der durch Vorhaben, die im Jahr 2023 fertiggestellt wurden bzw. sich konkret in der Umsetzung befinden und in den nächsten Jahren fertiggestellt werden. Vorhaben sind z.B. der nördliche Lübschehlenberg, die Mehrfamilienhäuser der Neuen Lübecker am Ostring, die Eutiner Straße (Behrens), Sierksdorfer Str, 65, 1. BA Hafenwestseite etc.. Diese entstehende Bebauung führt bereits dazu, dass bis zum Jahr 2026 insgesamt 108 zusätzliche Kitaplätze (entspricht ca. 8 Gruppen) benötigt werden. Die Schülerzahl an der Grundschule wird voraussichtlich auf 580 Schüler im Jahr 2026 und 590 Schüler im Jahr 2027 ansteigen.

 

Die Schaffung dieser Betreuungsinfrastruktur ist eine große Herausforderung und auch mit hohen Investitions- und dauerhaften Betriebskosten verbunden.

Die Schaffung der Grundschulplätze muss zwingend mit einer Erweiterung der Grundschule einhergehen. Die ersten Vorplanungen haben ergeben, dass mindestens 10 weitere Klassen-, Gruppen- und OGS Basis Räume benötigt werden. 

 

Die notwendigen Betreuungs- und Schulplätze, die aus der „entstehenden Bebauung“ hervorgehen, sind herzustellen. Die konkrete Umsetzung wird in gesonderten bzw. späteren Vorlagen dargestellt.

 

Die obere türkisfarbene Linie „gliche Entwicklung“ zeigt Bauvorhaben, die noch nicht konkret entwickelt sind, d.h. sich in städtebauliche Vorplanungsphase befinden. Hier geht es z.B. um die Entwicklung/Bebauung des Postgrundstückes, Deepensolls, des Stadtwerkegrundstücks, 2. BA Hafenwestseite, etc..

Sofern alle diese Planungen vorangetrieben werden, würden bis 2030 weitere 76 Kitaplätze benötigt werden. Die Schülerzahl an der Grundschule würde auf ca. 645 und im Jahr 2032 gar auf ca. 665 ansteigen. Außerdem würden im weiteren Verlauf auch die Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen steigen.

Eine Erweiterung der Grundschule Neustädter Bucht um die vorgenannten 665 Schüler an dem jetzigen Standort zu unterrichten und eine OGS vorzuhalten, scheint aufgrund der Größe des Schulhofes und des begrenzten Platzangebotes nahezu ausgeschlossen zu sein. Insofern könnte wohl nur ein zweiter Grundschulstandort in Neustadt in Holstein Abhilfe schaffen, was unter Kostengründen, der Investitionen am jetzigen Standort und auch aufgrund der langfristigen demografischen Entwicklung nicht wirtschaftlich und sinnvoll erscheint.

Auch die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen belastet aufgrund der nicht ausreichenden Fördermittel den städtischen Haushalt stark.

 

Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Infrastruktur im Bereich Kita und Schule der möglichen Entwicklung von Bauvorhaben nicht gewachsen ist und sich auch nicht problemlos erweitern lässt. Dies lässt sich weitestgehend auch von der sonstigen Infrastruktur in der Stadt (z.B. Straßen, Wege, Ärzte etc.) sagen.

Aus Sicht der Verwaltung sind weitere Wohnbauvorhaben erst umzusetzen, wenn die Entwicklungskurve wieder abflacht oder wenn in geeignetem Umfang im Rahmen der Bauleitplanung solche Regelungen mit Dritten getroffen werden können, welche die finanzielle Verantwortung für Daseinsvorsorgeaufgaben von der Stadt auf Dritte überträgt. Folglich müssten die in Planung befindlichen Projekte auf der Zeitachse soweit verschoben werden, dass sie die abfallende Kurve zwar auffangen, aber keine zusätzlichen Kita- und Schulkapazitäten auslösen. Dann können die Bauvorhaben dazu beitragen, die Einwohnerzahl und auch die Anzahl an Kita- und Schulkindern konstant zu halten, um die vorhandenen Einrichtungen gut auszulasten. Dies ist in der künftigen städtebaulichen Entwicklung zu berücksichtigen.


Beschlussvorschlag:

Die städtebauliche Entwicklung von Wohnbauflächen ist mit Augenmaß voranzutreiben, um die städtische Infrastruktur und damit auch den städtischen Haushalt nicht zu überlasten. Ziel sollte es sein, die städtebauliche Entwicklung an die vorhandenen Kapazitäten, insbesondere im Kita- und Schulbereich, anzupassen.


Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 Ja: 

 Nein:

 

Gesamtaufwand:

 

bzw. Gesamtauszahlungen: €

Folgekosten:

 

Mittel stehen zur Verfügung:

 ja:

Budget:

 

 nein:

Deckungsvorschlag:

Bemerkungen:

 

 

Nachhaltigkeitseinschätzung:

Nachhaltigkeits-

Aspekte

Klimaschutz

Energie

Flächen und Ressourcen

Klimaanpassung

Umweltverträgliche Mobilität

Gesundheit

Sicherheit

Chancengleichheit und Teilhabe

Bildung

Freizeit und Kultur

Wirtschaftsstandort

Arbeitsplätze und Fachkräfte

Lokale und regionale Wertschöpfung

Wohnraumangebot

Regionale und überrergio­nale Auswirkungen

Fördernd

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Hemmend

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Anlage/n:

Auszüge aus dem Demografierechner

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Auszüge Demografierechner (167 KB)