Vorlage - VO/2698/21  

Mit Schreiben vom 16.9.21 hat sich der Seniorenbeitrat an den Bürgermeister gewandt (Anlage).

Der Seniorenbeirat spricht sich darin für eine Verbesserung der Busverbindungen innerhalb Neustadts aus. Bereits bei der Anhörung zur Aufstellung des "Regionalen Nahverkehrsplans" hat sich der Seniorenbeirat mit dem Thema auseinandergesetzt und Vorschläge gemacht, die durch die Stadtverwaltung an den Kreis weitergeleitet wurden.

Über die vom Seniorenbeirat genannten Argumente hinaus sprechen noch weitere Gründe für eine entsprechende Initiative der Stadt.

So kann ein Ausbau des Busverkehrs u.a. die Innenstadt von PKW entlasten und das Verkehrsaufkommen insgesamt reduzieren. Dies wiederum ist gleichbedeutend mit einer Attraktivitätssteigerung des Radverkehrs.

Auch die von der Stadtverordnetenversammlung im März diesen Jahres beschlossene Musterresolution zur Agenda 2030, unterstützt quasi direkt den Ausbau des ÖPNV. So trägt dessen Ausbau zur Erreichung folgender Ziele (= SDG "Sustainable Development Goals") für eine nachhaltige Entwicklung bei:

- SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen: schädliche Auswirkungen der lebenslangen Umweltbelastung durch u.a. Verkehr auf die Gesundheit können verringert werden, da nachhaltige Verkehrsformen und ein Rückgang von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren Luftschadstoffe wie Stickoxide, Feinstaub und Ozon reduzieren und Lärmbelastungen mindern + zusätzlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei weniger Individualverkehr

- SDG 10: Weniger Ungleichheiten: ein schlechtes/ungenügendes ÖPNV-Netzwerk/Angebot führt zur Benachteiligung von Bürger*innen, die über kein eigenen PKW verfügen und/oder auch andere Alternativen nicht zur Verfügung stehen (Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderungen, Einkommensschwache etc.). Ein Ausbau kann helfen sozioökonomische Ungleichheiten zu verringern.

- SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden: bei der Entwicklung nachhaltiger Städte spielt die nachhaltige Mobilität durch Schaffen einer entsprechenden Infrastruktur eine wichtige Rolle. Die Kommunen und Städte sind in der Verantwortung ein nachhaltigeres Verhalten der Bürger*innen zu fördern und dafür die Grundvoraussetzungen zu schaffen.

- SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz: Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch Senkung des Individualverkehrs. Nach den Sektoren Energie und Industrie ist der Verkehr als drittgrößter Sektor für über 18% des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich.

Darüber hinaus wird das Thema Ausbau des ÖPNV auch im neuen Tourismusentwicklungskonzept thematisiert, sodass festzuhalten ist, das nicht nur Einheimische sondern auch Touristen von einem verbesserten Angebot profitieren, was in der Saison Verkehrsstaus entgegenwirkt.

Insgesamt ist der Ausbau des ÖPNV unter vielerlei Gesichtspunkten eine sinnvolle Maßnahme. Da es sich um ein sehr komplexes Feld handelt, wird vorgeschlagen, hierzu einen Arbeitskreis unter Beteiligung des Seniorenbeirates einzurichten, dessen Verbesserungsvorschläge dann noch einmal an den Landrat des Kreises Ostholstein übermittelt werden.

Zur Erarbeitung konkreter Verbesserungsvorschläge wird ein Arbeitskreis einberufen. Der Bürgermeister wird gebeten, sich beim Kreis Ostholstein als Träger des öffentlichen Personennahverkehrs für eine Verbesserung des Busverkehrs einzusetzen.

Anschreiben des Seniorenbeirates