Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Vorlage - VO/2457/20  

 
 
Betreff: Radverkehrskonzept für das gesamte Stadtgebiet
hier: Bericht über den bisherigen Arbeitsstand
Status:öffentlichVorlage-Art:Vorlage öffentlich
Federführend:3 Bauamt Bearbeiter/-in: Rieger, Conrad
Beratungsfolge:
Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss Zur Kenntnis
27.08.2020 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses (offen)   

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

Seit dem Frühjahr 2019 wird ein Radverkehrskonzept für das Stadtgebiet Neustadts erarbeitet, das als Leitlinie für die zukünftige Straßenplanung dienen soll. Ziel ist die Darstellung eines schlüssigen städtischen Radverkehrsnetzes sowie die Entwicklung geeigneter Umsetzungs­maßnahmen in Form von Vorplanungskonzepten. Eine perspektivische Realisierung der Empfehlungen soll dazu führen, dass ein Großteil aller relevanten Wege innerhalb des Stadtgebietes sowie gebrochene Verkehre am Bahnhof in guter Qualität mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.

Die Vorgehensweise basiert auf einem nachfrage-orientierten Ansatz. Dabei werden Korridore für potenziell besonders wichtige räumliche Bezüge gebildet. Innerhalb dieser Korridore werden die Qualitäten und Mängel erfasst, um letztendlich zu den jeweils empfehlenswerten Radrouten zu kommen. Im Anschluss werden für diese Routen Maßnahmen zur Steigerung der Radverkehrsqualität aufgezeigt.

Die Auswahl der Routenverläufe erfolgt nach folgenden Kriterien:

  • Direktheit/Geradlinigkeit
  • Funktionalität im Netz
  • Konfliktpotenzial (z.B. möglichst Vermeidung von kombinierten Geh- und Radwege)
  • Anbindung an andere übergeordnete Routen
  • soziale Sicherheit
  • Verlauf möglichst abseits von Hauptverkehrsstraßen
  • Verlauf möglichst entlang Grünanlagen
  • erreichbare Radverkehrsqualität
  • Flächenverfügbarkeit
  • grob geschätzter Umbauaufwand
  • potenzielle Akzeptanz
  • Zielnähe (Anbindung Innenstadt/ Markt und Schulen, Maschenweite eines Netzes guter Radrouten 200 bis 1000 m)

Im Zuge verschiedener Beteiligungsformate werden die Alltagserfahrungen und Bedarfe der Neustädter Bürger einbezogen. Die Konzepterstellung wird von einem Arbeitskreis aus Ehrenamtlichen und Verwaltungsmitarbeitern begleitet.

Das übergeordnete Radverkehrsnetz ist auf die Neustädter Innenstadt ausgerichtet. Dorthin orientieren sich insbesondere Korridore aus dem Westen (u.a. Bahnhof Neustadt), aus dem Süden (u.a. Strand) und aus dem Norden und Osten. Tangentiale Verbindungen sollen im Nordosten und Südosten geschaffen werden.

Für den Korridor West werden zwei Varianten untersucht, die zum einen die Eutiner Straße u.a. und zum anderen die Wieksbergstraße u.a. beinhalten. Eine Führung des Radverkehrs entlang der Wieksbergstraße und der Straße am Holm wurde gegenüber der Führung an Linaustraße und Eutiner Straße bevorzugt, da:

          Geringerer Kfz-Verkehr

          Anpassung zu Gunsten des Radverkehrs möglich

          Hoher Fahrkomfort erreichbar

          Optimale Anbindung Bahnhof, Marina und Marinestützpunkt

          Für die favorisierte Route werden u.a. folgende Maßnahmen empfohlen:

          Neue Brücke mit Gehweg und Zweirichtungsradweg, auf der Südseite parallel zur bestehenden Brücke über den Hafen

          Neubau eines Zweirichtungsradweges auf der Südseite der Straße Vor dem Brückentor, zwischen Hafen und Bahnhofstraße

          Anlage von Radfahrstreifen in der nördlichen Bahnhofstraße

          Ausbau eines komfortablen Geh- und Radweges An den Gleisen, ggf. im Zuge eines ganzheitlichen Straßenneubaus

Da in den nächsten Jahren eine Sanierung der Eutiner Straße (L309) ansteht, werden zusätzliche Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs entlang dieser Straße entwickelt. Die AMEOS Klinik, das Wohngebiet nördlich der Eutiner Straße sowie die Sportanlage Gogenkrog könnten so komfortabler mit dem Rad erreicht werden.

Eine Durchfahrung der Innenstadt in West-Ost-Richtung ist durch folgende Maßnahmen möglich:

          Freigabe der Einbahnstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung in der Brückstraße und Umgestaltung zur Fahrradstraße, Sperrung der Straße für den Durchgangsverkehr, Freigabe für den Kfz-Verkehr nur noch für Anwohner und Anlieferung

          Freigabe der Fußgängerzone Hochtorstraße für Radverkehr und Umgestaltung zur Fahrradstraße

Diese Maßnahmen kommen sehr vielen Radfahrenden zugute, da die beiden genannten Straßen Bestandteil zahlreicher Wegebeziehungen sind. Dieser Ansatz wird als verträglich mit den Belangen des Fußverkehrs eingeschätzt.

In den kommenden Monaten ist die Bearbeitung folgender weiterführender Planungsaufgaben vorgesehen:

          Bestandserhebung und Mängelanalyse für restliche o.g. Korridore

          Maßnahmen- und Handlungsempfehlungen

          Abstimmung im projekt-begleitenden Arbeitskreis

          Prioritätensetzung

          Prüfung eines Fahrradleihsystems

Mit der Fertigstellung des Konzeptentwurfs wird im Herbst 2020 gerechnet. Der Konzeptentwurf wird dann der Selbstverwaltung vorgestellt und ggf. in den Fraktionen beraten. Die Anregungen sollen dann erneut im Ausschuss abgestimmt werden und dann in das Konzept einfließen.

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Beschlussvorschlag:

Der Bericht über den bisherigen Arbeitsstand wird zur Kenntnis genommen.

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Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 Ja: 

 Nein: X

 

Gesamtausgaben:

 

Folgekosten:

 

Mittel stehen zur Verfügung:

 ja:

Bei Haushaltsstelle:

 

 nein:

Deckungsvorschlag:

Bemerkungen:

 

 

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Anlage/n:

keine