Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein
Sachverhalt:Zur Diskussion steht eine Richtungsentscheidung über die Art der Lüftung der 21 Klassenzimmer der Grundschule Neustädter Bucht. Angestoßen wurde die Diskussion durch die Verbannung der offenen Garderoben aus den Fluren und Treppenräumen in die Klassenräume aufgrund von brandschutztechnischen Vorschriften. Der zusätzliche Eintrag von Feuchtigkeit in die Klassenräume durch nasse Jacken in den Herbst-, Winter- und Frühlingsmonaten kann durch natürliche Fensterlüftung nicht ohne erheblichen Temperaturabfall weggelüftet werden. Die Problematik mit der erhöhten Luftfeuchtigkeit wurde mittlerweile dahingehend gelöst, dass die Jacken in die Gruppenräume und in spezielle Spinde auf den Fluren gehängt werden sollen. Die Spinde werden demnächst aufgestellt.
Die Lüftung von Klassenräumen dient zur Sicherstellung des hygienisch notwendigen Luftwechsels und zur Abfuhr von Wärmelasten. Durch intensive Stoßlüftung in den Pausen und Kipplüftung während des Unterrichts lässt sich eine gute Raumluftqualität erreichen. Alternativ zu diesen Lüftungsmaßnahmen lässt sich auch durch eine kostenintensive, raumlufttechnische Anlage eine optimale Raumluftqualität realisieren.
Folgende Lüftungsvarianten wurden unter Mitwirkung eines Haustechnikplaners untersucht:
1. natürliche Belüftung unterstützt durch eine CO2-Ampel 2. eine zentrale mechanische Lüftung 3. eine dezentrale mechanische Lüftung (Einzelraumlüftung) 4. eine semi-automatische Fensterlüftung (Spalt- und Stoßlüftung mit Nachtauskühlung) durch Einbau neuer Fenster- und Fassadenelemente
Vor- und Nachteile der einzelnen Lüftungsvarianten:
Variante 1 (natürliche Belüftung, CO2-Ampel)
+ geringe Anschaffungs- und Betriebs- - funktioniert nur wenn alle mitmachen kosten - erfordert Disziplin Lehrer/Schüler + natürliche Abfuhr von Wärmelasten - Stoßlüftung in den Pausen erfordert + pädagogisch wertvoller Nebeneffekt Aufsicht oder verschlossene Räume + kein Stromverbrauch - Wärmeverlust in Heizperiode + spätere Nachrüstung der Teilautomatisierung und Nachtlüftung möglich
Variante 2 (zentrale mechanische Lüftung)
+ Anwender- und Bedienerfreundlich - sehr hohe Anschaffungs- und + Wärmerückgewinnung Montagekosten + leiser Betrieb - hoher Planungsaufwand - Kühlregister notwendig - Hohe Wartungskosten - Stromverbrauch - Kein pädagogischer Nebeneffekt
Variante 3 (Einzelraumlüftung)
+ Anwender- und Bedienerfreundlich - hohe Anschaffungskosten + Wärmerückgewinnung - jährliche Filterneuanschaffung + geringe Wartungskosten - nicht geräuschlos + kurze Einbauzeit - hohe Wartungskosten - Stromverbrauch - Kein pädagogischer Nebeneffekt
Variante 4 (semi-automatische Fensterlüftung | neue Fensterelemente)
+ natürliche Abfuhr von Wärmelasten - hohe Umbaukosten + geringer Energieeinsatz - funktioniert nur wenn alle mitmachen - erfordert Disziplin Lehrer/Schüler + pädagogisch wertvoller Nebeneffekt
Die Anschaffungs- und Montagekosten der unterschiedlichen Varianten betragen pro Klassenraum ( x 21 Klassenräume) ca.:
Variante 1: € 250,- (Die Umbaukosten für eine spätere Nachtlüftung und Teilautomatisierung betragen ca. € 3.000,-) Variante 2: € 17.000,- zzgl. jährliche Wartung Variante 3: € 15.000,- zzgl. € 140,- für Filter (jährlich) Variante 4 € 13.000,-
Beschlussvorschlag:Die Lüftung der Klassenzimmer der Grundschule Neustädter Bucht soll durch natürliche Belüftung, unterstützt durch eine CO2-Ampel, erfolgen (Variante 1). Falls sich dies nicht bewährt, soll durch Austausch einzelner Fensterelemente die natürliche Lüftung durch Teilautomatisierung und Nachtlüftung unterstützt werden. Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n:keine |
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