Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Vorlage - VO/1114/14  

 
 
Betreff: Errichtung einer Erläuterungstafel "Ehrenmal Am Heisterbusch"
Status:öffentlichVorlage-Art:Vorlage öffentlich
Federführend:21 Abteilung KiTas, Bildung, Sport Bearbeiter/-in: Raloff, Klaas
Beratungsfolge:
Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten Entscheidung
18.03.2014 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für gesellschaftliche Angelegenheiten geändert beschlossen   

Die Redaktionssitzung und die weitere Diskussionsrunde im Anschluss an die Ausstellungsbesichtigung „Das Ehrenmal am Heisterbusch – Stein des Anstoßes

Sachverhalt:

 

Die Redaktionssitzung und die weitere Diskussionsrunde im Anschluss an die Ausstellungsbesichtigung „Das Ehrenmal am Heisterbusch – Stein des Anstoßes?“ im Museum zeiTTor vom 19. November 2013 und der Präsentation/Diskussion der Ausstellung im Küstengymnasium, brachte hinsichtlich des Erläuterungstextes folgende Ergebnisse, wobei der Textvorschlag II von der Redaktionsgruppe präferiert wird:

 

Textvorschlag I

Dieses Ehrenmal wurde durch den Architekten Hans Schnittger entworfen und von der Neustädter Bevölkerung in dreijähriger freiwilliger Arbeit geschaffen in Erinnerung an die 162 getöteten Neustädter Soldaten des 1. Weltkrieges.

In seiner Weiherede vom 3. August 1924 stellte Pastor Heinrich Stäcker bezüglich der Inschrift fest:

 

„Es soll aber nicht sein eine Flamme der Vernichtung, sondern es soll emporflammen das Feuer der Liebe zur Heimat und zum Vaterlande, das Feuer zur Einigkeit, das Feuer des Edelmuts und der edlen Gesinnung, das Feuer der Hilfsbereitschaft und des Christenglaubens. Ein solches Feuer zerstört nicht, es hat aufbauende, erwärmende Kraft.“

 

Seit 1952 ist das Ehrenmal mit den ergänzenden Jahreszahlen des 2. Weltkrieges versehen und zentraler Gedenkort für die Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft.

„Es ist nicht wahr, dass die Opfer mahnen, bezeugen, Zeugenschaft für etwas ablegen, das ist eine der furchtbarsten und gedankenlosesten, schwächsten Poetisierungen (…) Auf das Opfer darf sich keiner berufen. Es ist Missbrauch. Kein Land und keine Gruppe, keine Idee, darf sich auf ihre Toten berufen.“

(Ingeborg Bachmann: Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar)

Klasse 10 b des Küstengymnasiums Neustadt in Holstein (2013)

 

Textvorschlag II

Im Gedenken an die 162 getöteten Neustädter Soldaten des 1. Weltkrieges wurde dieses Kriegerdenkmal nach dem Entwurf des Architekten Hans Schnittger mit Sachspenden und in dreijähriger, freiwilliger Arbeit von der Neustädter Bevölkerung geschaffen.

Die Inschrift „Flamme empor“ wirkt heute befremdlich, auch weil dieses Lied im Nationalsozialismus bei den Sonnenwendfeiern gesungen wurde. Den Text schrieb der Pfarrer Johann F. Christian Nonne 1814.  Die Inschrift interpretierte der Neustädter Pastor Heinrich Stäcker im Geist der damaligen Zeit bei der Einweihung des Kriegerdenkmals am 3. August 1924 in seiner Weihrede:

 

„Es soll aber nicht sein eine Flamme der Vernichtung, sondern es soll emporflammen das Feuer der Liebe zur Heimat und zum Vaterlande, das Feuer zur Einigkeit, das Feuer des Edelmuts und der edlen Gesinnung, das Feuer der Hilfsbereitschaft und des Christenglaubens. Ein solches Feuer zerstört nicht, es hat aufbauende, erwärmende Kraft.“

 

Seit 1952 ist das Kriegerdenkmal mit den ergänzenden Jahreszahlen des 2. Weltkrieges versehen und in Neustadt zentraler  Veranstaltungsort der Volkstrauertage, an denen der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht wird.   Auch dieses Gedenken unterliegt dem Wandel und sollte hinterfragt werden.

 

Es ist nicht wahr, dass die Opfer mahnen, bezeugen, Zeugenschaft für etwas ablegen, das ist eine der furchtbarsten und gedankenlosesten, schwächsten Poetisierungen (…) Auf das Opfer darf sich keiner berufen. Es ist Missbrauch. Kein Land und keine Gruppe, keine Idee, darf sich auf ihre Toten berufen.“

(Ingeborg Bachmann: Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar)

 

 

Der Aufstellort der Texttafel/Stele sollte an prominenter Stelle im unteren Eingangsbereich zum Ehrenmal  sein.

Frau Dörte Michaelis, die bereits die Texttafeln/Stelen auf dem Informationsdeck Cap Arcona erstellt hat - ursprünglich stammt die Formenfamilie dieser Informationstafeln „Pastfinder“ aus  einem  Workcamp mit Jugendlichen in der Gedenkstätte Wöbbelin -, hat eine Überschlags-Kostenkalkulation erstellt, die sich auf ca. 2500,- Euro (Netto) pro Stele ohne Transport- und Aufstellkosten beläuft. Perspektivisch als Informationsleitsystem für besondere Orte vorgesehen, würden diese Informationspunkte am jüdischen Friedhof am Grasweg und in Pelzerhaken (Nachrichtenmittel-Versuchs-Kommando) ihre Fortsetzung finden können.

 

Der Anschaffung einer Stele Texttafel (Stele ohne Trichter: h= 2908 mm, b= 700 mm, t= 40 mm aus 3 mm VA-Blech K240, kastenförmig mit Druck ggf

Beschlussvorschlag:

Der Anschaffung einer Stele Texttafel (Stele ohne Trichter: h= 2908 mm, b= 700 mm, t= 40 mm aus 3 mm VA-Blech K240, kastenförmig mit Druck ggf. Foto ca. 2500,- € (Netto) wird zugestimmt. Darin sind nicht enthalten: Transport- und Aufstellkosten.

Im Rahmen des ersten Nachtragshaushalts für 2014 werden die Mittel zur Verfügung gestellt.

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

Ja:   X

Nein:

 

Gesamtausgaben:

3.500,00 €

Folgekosten:

Mittel stehen zur Verfügung:

ja:

Bei Haushaltsstelle:

 

nein:  X

Deckungsvorschlag:  Nachtrag 2014

Bemerkungen:

 

 

keine

Anlage/n:

keine