Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Auszug - Knickpflegemaßnahme am Kiebitzberg  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Umwelt- und Verkehrsausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 06.02.2014 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 22:30 Anlass: Sitzung
Raum: Haus des Gastes
Ort: Dünenweg 7, 23730 Neustadt in Holstein - Pelzerhaken
VO/1099/14 Knickpflegemaßnahme Am Kiebitzberg
     
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Vorlage öffentlich
Federführend:3 Bauamt Bearbeiter/-in: Mittmann, Eckhard

Bericht:

Bericht:

Als Einstieg in das Thema werden Fotos der 17 Überhälter des Knicks westlich der Straße Am Kiebitzberg gezeigt. Anhand der Vorlage wird erläutert, welche Überhälter unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtslage gefällt werden dürften.

 

Herr Dr. Pasenau erläutert, dass sich der angesprochene Knick im Endstadium seiner Entwicklung befinde, weil Eichen und Hainbuchen die Baumschicht dominieren.

 

Herr Volmer als Geschäftsführer der Schön-Klinik stellt klar, dass nichts Gesetzwidriges geschehen soll. Man habe sehr früh Kontakt mit dem Fachdienst Naturschutz und dem Bauamt aufgenommen. Nach der Fertigstellung des neuen OP-Traktes soll nunmehr auch der Außenbereich wieder hergerichtet werden. Die aus seiner Sicht erforderliche Knickpflege solle mit Einsatz von Maschinen erledigt werden. Die mehrfach geäußerte Ansicht, man wolle nur eine schöne Aussicht auf die Ostsee haben, lässt er nicht gelten. Vielmehr wolle man die Stadt von den Kosten der Knickpflege freihalten. Eigentumsrechtlich gehöre der Knick der Stadt und der Klinik je zur Hälfte. Der Knickfuss solle auch auf der Westseite mit einer leichten Mulde wieder hergestellt werden. Ferner erinnert Herr Volmer daran, dass der westlich des Knicks liegende Fußweg von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Für ihn ist es wichtig, nach Fertigstellung des OP-Traktes die Außenanlagen ebenfalls sauber in einem „Abwasch“ wieder herzustellen.

 

Herr Pohl verweist darauf, dass es bisher immer eine gute Zusammenarbeit mit der Schön-Klinik gegeben habe. Eine Bearbeitung der Knickstrukturen hält er in diesem Zusammenhang durchaus für sinnvoll.

 

Herr Weber erklärt, dass der Vorschlag des Fachdienstes Naturschutz darauf abziele, einen optimalen Wuchsraum für die verbliebenen Überhälter zu erzielen. Auch solle dadurch einer zunehmenden „Vergrasung“ des Knickwaldes entgegengewirkt werden. Weitere Maßnahmen zur Optimierung dieses Knicks wären die Anlegung einer Mulde auf der Westseite, die Zupflanzung weiterer heimischer Straucharten sowie die Anbringung einer Schautafel mit Informationen über den Lebensraum Knick für Erholungssuchende und Patienten.

 

Herr Mittmann erläutert, dass aufgrund der relativ hohen Anzahl an Überhältern bei diesem Knick eine starke Beschattung der Strauchschicht erfolgt, die deshalb weniger gut wächst. Im Gegensatz zum Vorschlag des Fachdienstes Naturschutz habe man sich in der Vorlage für die Fällung von vier Überhältern ausgesprochen, aber unter Erhaltung von zwei Hainbuchen.

 

Herr Dr. Pasenau verweist auf die Biotop-Verordnung und erklärt, dass man gut abwägen müsse, welche Bäume erhalten bleiben sollen. Der untere Abschnitt des Knicks wurde seiner Meinung nach erst vor vier bis fünf Jahren auf den Stock gesetzt.

 

Frau Disselhoff spricht sich dafür aus, den gesamten Knick zu belassen, aber vier Überhälter zu fällen. Der Knickfuss auf der Westseite müsse besser gestaltet werden und die Anbringung einer Info-Tafel zum Lebensraum Knick wird von ihr begrüßt.

 

Herr Weber vertritt die Auffassung, dass bei lange zurückliegenden Knickpflegemaßnahmen bei den Hainbuchen und teilweise auch bei Eichen, zwei nebeneinander wachsende Triebe stehen gelassen wurden, welche sich bis heute zu zwei- und dreistämmigen Überhältern entwickelt haben. Aus seiner Sicht könne die knicktypische Artenvielfalt nicht durch starke Beschattung mit Überhältern erreicht werden. Die Fällung von vier Überhältern ist aus seiner Sicht optimal.

 

Herr Reichert kann eine zu starke Beschattung des Knickwalls durch die Überhälter nicht erkennen. Aufgrund des insgesamt geringen Waldanteils in Neustadt ist es ihm wichtig, Bäume in Knicks zu erhalten.

 

Herr Dr. Pasenau findet den Baum Nr. 11 (Eiche) nicht so gut entwickelt und deshalb weniger erhaltenswert.

 

Herr Slawski berichtet, dass beim Bau der Promade im Jahr 2007 der Knick im unteren Bereich geknickt wurde.

 

Herr Volmer berichtet, dass der Fachdienst Naturschutz das auf den Stock setzen des Knicks auf gesamter Länge empfohlen habe.

 

Frau Disselhoff erwidert, dass bei einem 10-jährigen Knickrhythmus insbesondere die letzten fünf Jahre für die Tierwelt besonders wertvoll sind, weil dann die Sträucher vermehrt Früchte ansetzen.

 

Herr Albers spricht sich dafür aus, den Knick auf gesamter Länge zu knicken, um die Mulden auf der Ost- und Westseite besser herrichten zu können.

 

Herr Dr. Pasenau erwidert, dass das Anlegen von Mulden und die eigentliche Knickpflege unabhängig voneinander zu sehen sind.

 

Herr Weber erklärt, dass das auf den Stock setzen eines Knicks nichts negatives ist, sondern im Gegenteil Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten hervorbringt. Wenn der Fachdienst Naturschutz vorschlägt, einheitlich und in einem Stück zu knicken, solle das auch so gemacht werden.

 

Anschließend wird über die folgenden Beschlussvorschläge getrennt abgestimmt.

Beschluss:

 

Beschlussvorschlag:

  1. Statt der möglichen 6 Bäume sollen in dem 200 m langen Knickabschnitt 4 Bäume (zwei Eschen, je eine Hainbuche und Eiche) mit den Nummern 2, 5, 11 und 13 gefällt werden. Die Bäume Nr. 1, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10, und 12 gemäß der beigefügten Liste sind zu erhalten.

 

  1. Der Knick soll auf gesamter Länge geknickt werden, westlich des Knicks ist eine Mulde herzustellen, gehölzfreie Knickabschnitte sind mit heimischen Knickgehölzen zu bepflanzen und eine Schautafel mit Informationen zum Lebensraum Knick ist aufzustellen.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

zu 1.:

Zustimmung: 7              Ablehnung: 2              Enthaltung: 0

 

zu 2.:

einstimmig

Zustimmung: 9              Ablehnung: 0              Enthaltung: 0