Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Auszug - Informationen der Werkleitung  

 
 
Sitzung des Stadtwerkeausschusses
TOP: Ö 8
Gremium: Stadtwerkeausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 18.09.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:46 - 22:54 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal der Stadtwerke
Ort: Neubau - Neukoppel 2, 23730 Neustadt in Holstein

Bericht:

Herr Dr. Jahn gliedert seinen Bericht in Aktuelles aus der Energiewirtschaft, Projekte sowie Verschiedenes. Die Zwischenberichte gibt Herr Kempe – wie gewohnt – im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

 

Zunächst geht er auf die aktuellen Marktpreise ein und nimmt eine Einordnung der aktuellen Lage vor. Der Markt habe sich weiterhin beruhigt. Allerdings lägen die Beschaffungspreise ca. dreimal so hoch wie Mitte 2020.

 

Im Folgenden macht er deutlich, dass die Gas-Situation für den kommenden Winter weiterhin entspannter als 2022/2023 sei.

 

Er geht dann auf das Thema „Netzentgelte“ ein. Die BNetzA strebt eine Neuregelung der Entgelte für Verteilnetze an, die jedoch noch nicht konkret ausgestaltet sei. Aktuell lägen die Verteilnetzentgelte Strom in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich mit 9,79 ct/kWh am höchsten. Das müsse sich ändern.

 

Anhand einer Grafik stellt er die Entwicklung des CO2-Preises dar. Ab 2024 werde der CO2-Preis auf 40 €/tCO2 statt auf 35 €/tCO2 angehoben, um den Klima- und Transformationsfonds zu finanzieren. Er sieht im CO2-Preis einen wesentlichen Preistreiber für die Gaspreise.

 

Im Anschluss berichtet er, dass das Bundeskabinett am 16.08.2023 den Gesetzentwurf zur Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze beschlossen habe. Eine Novellierung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes (EWKG) erscheine in der Folge ebenfalls wahrscheinlich.

 

Im Hinblick auf die laufende Wärmeplanung richtet er den Blick auf Rostock. Rostock nutze überschüssigen grünen Strom für die Fernwärmeversorgung. Eine Power-to-Heat-Anlage (Strom-zu-Wärme-Anlage) sei offiziell in Betrieb genommen worden. 45 Millionen Liter Wasser speichern Wasser bei einer Temperatur von 98 Grad.

 

Letztlich berichtet er von den Auswirkungen der BPM Greengas-Insolvenz.

 

Herr Dr. Jahn fährt dann mit dem Punkt Projekte fort. Er stellt den Projektstatus „Glasfaserausbau Neustadt in Holstein“ vor. Er berichtet, dass die Vermarktung der Bauabschnitte Kreuzweg 1 und 2 nicht erfolgreich gewesen sei. Vermutlich würden die Gebiete nicht ausgebaut. Die VS-Media starteten nun einen letzten Anlauf mit einem vergünstigten Angebot.

 

Des Weiteren berichtet er vom Projektstatus „Weiterentwicklung Techn. Betriebsmanagement“. Hierbei handle es sich im Wesentlichen um die Digitalisierung von Prozessen im Bereich Netzwirtschaft. Die Analyse der Bestandssoftware „TBM“ der Firma ESN zur Identifizierung von Prozessoptimierungsmöglichkeiten (z.B. automatisierte Regelwerksanpassungen in den Aufgabendefinitionen der Monteure) sei abgeschlossen. Die Kommunikation zwischen SWNH und ESN zur Verbesserung der Software und Zusammenarbeit (u.a. direkter, technischer Ansprechpartner) habe sich deutlich verbessert, es seien Angebote für ein „Digitales Netzanschlussportal“ angefordert worden. Nun sei man dabei Arbeitspakete für die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsprozesse im TBM zu definieren. Die Fortbildung aller administrativen Anwender für die Digitalisierungsprozesse, z.B. papierlose Nachweisdokumente, Einbindung Drittsystem (schematische Darstellung Trafostationen) liefen zurzeit. Das Sonderprojekt „Digitales Netzanschlussportal“ (Umsetzung der Anforderung der GzDdE zum 01.01.24) sei ebenfalls begonnen worden.

Herr Dr. Jahn führt mit dem Punkt Projekte fort und geht auf das Projekt „Regionale Energiebeschaffung“ ein. Er wiederholt die Projektziele. Mit der Qualität der Ergebnisse sei man nicht unbedingt zufrieden. Die Markterkundung für PV-Flächenanlagen (Freifläche) habe wenig geeignete Flächen auf dem Gemeindegebiet ergeben. Zudem seien die städtischen Dachflächen wirtschaftlich nur für den Eigenverbrauch geeignet. Es stehe nun der weitere Aufbau von internem Knowhow zur Energiebeschaffung aus PV-Anlagen und den Auswirkungen auf unsere Strom-Portfolien an. Zudem solle die PV-Anlage „Neukoppel“ aus dem EEG in Direktvermarktung überführt werden und die Einbindung in Bilanzkreis („Pilotanlage“) sei geplant. Der Abschluss von mindestens einem regionalen Power Purchase Agreement (PPA/Stromkaufvereinbarung) in Q2 2024 bliebe der letzte Meilenstein.

 

Herr Dr. Jahn schließt seinen Bericht mit dem Punkt Verschiedenes ab.

 

Er verweist auf die Planung der Freianlagen „Westhafen“ und „Hafenplatz“ und erinnert an den FDP Antrag Sportboothafenerweiterung am 14.03.22. Ferner berichtet er von der erfolgreich abgeschlossenen „TSM Zertifizierung“ für Gas/Strom/Wasser. Er dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und hebt die Bedeutung für die Stadtwerke hervor. Er informiert dann über die laufende Mitarbeiterbefragung. Die Vorstellung der Ergebnisse sei in der Personalversammlung im Dezember geplant. Dann gibt er einen kurzen Status zur Digitalisierung des Sportboothafens. Es sind nun QR-Codes angebracht, so dass die Bezahlung übers Internet möglich sei. Zudem könne man die freien Liegeplätze sehen und buchen. Die Versorgungspauschale bliebe aus Gründen der Wirtschaftlichkeit erhalten, eine kWh-genaue Abrechnung führe zu erheblichen Investitionen.

 

Als letzten Punkt führt er aus, dass die Kurabgabe für Gastlieger im Sportboothafen diese Saison erstmals erhoben worden sei. Der Bund plane eine Änderung des Bundesmeldegesetzes. Er bittet die StVV, die Satzung anzupassen und den Verwaltungsaufwand für die Mitarbeitenden im Hafen dadurch deutlich zu reduzieren – so, dass keine Meldedaten mehr erfasst werden müssten.

 

Die Präsentation ist digital als nichtöffentliche Anlage dem Niederschriftsauszug zu diesem Tagesordnungspunkt beigefügt.