Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Auszug - Sportboothafen - Änderung der Liegeplatzentgelte  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt in Holstein
TOP: Ö 2.2
Gremium: Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt in Holstein Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 15.12.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 15:04 - 19:20 Anlass: Sitzung
Raum: Aula der Gemeinschaftsschule
Ort: Schulstraße 2, Neustadt in Holstein

Ein weiterer Liegeplatznutzer trägt ergänzend zum vorherigen Beitrag vor, dass mit der Anpassung der Liegeplatz- und Gastliegerentgelte in der Stadtwerkeausschusssitzung am 21.11.2022 eine erneute Erhöhung beschlossen worden sei. Die Verwaltungsvorlage habe, nachdem sich im Vorjahr bereits die Gebühren erhöhten, eine Anpassung um 10 % vorgesehen und die Mittelwerte der umliegenden Häfen ausgewiesen. Erfolgt sei jedoch eine Preisanpassung um 30 %. Auf Nachfrage wurde ihm mitgeteilt, dass die deutliche Erhöhung aus politischem Willen erfolgte. Mit dieser Steigerung sei der Neustädter Sportboothafen nunmehr preislich auf Platz 1 in der Region. Zahlreiche Eigner würden Zweit- und Drittjobs ausüben müssen, um sich ihr Hobby leisten zu können. Diese Menschen würden wegen solcher Entscheidungen zukünftig gezwungen sein, ihre Boote aufzugeben. Er fragt, auf welcher Grundlage der Beschluss erfolgt sei, zusätzlich zu den vorgelegten Kalkulationen und dem Beschlussvorschlag der Stadtwerke als Hafenbetreiber eine Erhöhung um weitere 20 % auf 30 % vorzunehmen. Ihm stelle sich die Frage, ob eine Zusammenhang damit hergeleitet werden könne, dass ein Investor an der Hafenwestseite abgesprungen sein soll. Eine erneute moderate Anpassung hätte jeder Eigner nachvolziehen können, jedoch sei man nicht bereit, für politische Fehlkalkulationen zu bezahlen.

 

Herr Geusen-Rühle stellt als Vorsitzender des Stadtwerkeausschusses zunächst richtig, dass die Entgelte in der Sitzung des Fachausschusses am 01.12.2022 angepasst worden seien. In den Vorberatungen des Wirtschaftsplanes im November sei zuvor ein Defizit von 253.000 € für den Hafen dargestellt worden, so dass die Stadtverordneten veranlasst waren, die aktuellen Planungen kritisch zu hinterfragen. Die Selbstverwaltung kritisiere seit Jahren ein defizitäres Hafengeschäft. Die Stadtwerke hätten - auch unter Berücksichtigung der letztjährigen Anpassung - in der Tat eine Erhöhung von 10 % in ihrer Vorlage vorgesehen. Diese Sichtweise sei politisch jedoch nicht geteilt worden, nachdem erläutert worden sei, dass das Defizit ausschließlich dem Sportboothafen zuzurechnen wäre. Eine 10 %-ige Erhöhung würde das Ergebnis des Sportboothafens um lediglich 40.000 € verbessern. Es sei nicht vermittelbar, dass das verbleibende Minus durch andere Sparten der Stadtwerke ausgeglichen und damit auf eine Vielzahl von Personen umgelegt werden würde. So habe sich der Stadtwerkeausschuss zur weiteren Reduzierung des Verlustes dazu entschlossen, sich für eine Erhöhung der Anpassung auf 30 % auszusprechen. Er bedauere es sehr, wenn die Erhöhung dazu führen sollte, dass der Vortragende sein Hobby nicht mehr ausführen könne, bittet aber um Verständnis, dass vor dem Hintergrund des Zahlenwerkes keine andere Entscheidung getroffen werden konnte.