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Auszug - Ausbau der Straße Am Heisterbusch 1. BA; Auswahl der Baumart  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses
TOP: Ö 9
Gremium: Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Do, 23.01.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 22:51 Anlass: Sitzung
Raum: Neuer Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 1, 23730 Neustadt in Holstein
VO/2363/20 Ausbau der Straße Am Heisterbusch 1. BA; Auswahl der Baumart
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Vorlage öffentlich
Federführend:3 Bauamt Bearbeiter/-in: Mittmann, Eckhard

Bericht:

Herr Mittmann berichtet, dass der Ausbau der Straße Am Heisterbusch (1. BA) bis auf die straßenbegleitende Baumbepflanzung abgeschlossen ist. Wegen des umfangreichen Leitungspakets aus Ver- und Entsorgungsleitungen kann im 1. BA die ursprünglich vorhandene Allee aus kleinkronigen Bäumen nicht nachgepflanzt werden.

 

Um eine optisch ansprechende Gestaltung des Straßenraums zu erreichen, sollen – anstatt der Allee aus Kleinbäumen – 22 mittelkronige Bäume auf der „Wasserseite“ des Straßenverlaufs gepflanzt werden. In diesem Zusammenhang verweist er auf die vielfältigen Wohlfahrtswirkungen von Bäumen sowohl für das Stadtklima als auch für die Anlieger. Eine Grüngestaltung mit Bäumen sei unverzichtbar, wenn eine Stadt lebenswert bleiben solle.

 

Bedingt durch den Klimawandel stellt sich die Frage, welche Baumarten zukünftig im innerstädtischen Bereich ein gesundes Wachstum zeigen und langfristig gestalterische und ökologische Funktionen erfüllen können. Vor dem Hintergrund der ohnehin schon schwierigen Wachstumsbedingungen auf innerstädtischen Baumstandorten (Hitze, Trockenheit, begrenzter Wurzelraum) sind neben heimischen Baumarten auch vermehrt die sogenannten „Klimabäume“ für die straßenbegleitende Bepflanzung in Betracht zu ziehen. Diese werden bundesweit in verschiedenen Regionen angepflanzt und sind widerstandsfähig, trockenheitsverträglich und dennoch meist winterhart. Viele von ihnen stammen aus Südost-Europa oder Nordamerika, wo heute schon Klimabedingungen herrschen, wie sie für bestimmte Regionen in Deutschland für die kommenden Jahrzehnte prognostiziert werden.

 

Herr Mittmann zeigt Fotos der folgenden 5 Baumarten, die aus der Straßenbaumliste der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) entnommen sind:

 

  1. Feldahorn  Höhe 5 bis 15 m, Breite 5 bis 10 m, heimische Baumart, eiförmige bis rundliche Krone, verträgt trockene Böden und hohen Versiegelungsgrad, windfest, hübsche gelbe Herbstfärbung

 

  1. (Säulen)-Hainbuche  10 bis 15 m hoch, 4 bis 5 m breit, säulenförmiger Wuchs, sehr windfest, heimische Baumart, später Laubfall, bei Jungbäumen Spätfrostschäden möglich,

 

  1. Amberbaum  Höhe 10 bis 20 m, Breite 6 bis 12 m, lang anhaltende rote Herbstfärbung, auffallende Rinde mit Korkleisten, Blattform ahornähnlich, Frühjahrspflanzung wegen möglicher Winterschäden besser

 

  1. Purpurerle  12 bis 15 m hoch, 8 bis 10 m breit, kegel- bis eiförmige Krone, frosthart, windfest, schnell wachsend, Laub bleibt im Herbst lange haften

 

  1. Stadtulme  Höhe 12 bis 15 m, Breite 4 bis 5 m, schmalkronig und säulenförmig wachsend, später kegelförmig und breiter werdend, starkwüchsig, geringere Anfälligkeit gegen Ulmenkrankheit, Laub lange haftend, Herbstfärbung gelb

 

Die angegebenen Höhen und Breiten der Bäume beziehen sich auf die Naturstandorte mit optimalen Wuchsbedingungen, die bei straßenbegleitender Pflanzung nicht vorkommen. Daher werden die Bäume vermutlich nur die niedrigeren Werte bei Höhe und Breite erreichen.

 

Bürgerbeteiligung und Diskussion:

Ein Anwohner überreicht Herrn Mittmann eine Unterschriftenliste für die Nachpflanzung von Rotdorn.

 

Auf die Frage von Herrn Holtfester nach dem Wurzelwachstum dieser Bäume antwortet Herr Mittmann, dass diese aufgrund der mehrfachen Verschulung in der Baumschule kein natürliches Wurzelsystem ausbilden.

 

Herr Stefan weist darauf hin, dass auch im 2. BA Bäume fallen werden. Im Vergleich von Amberbaum und Rotdorn sei festzustellen, dass der Amberbaum ein Herzwurzler mit einem aggressiven Wurzelwerk sei, das Leitungen und Kanäle beschädigen könne. Der Rotdorn sei dagegen ein Tiefwurzler, dessen Wurzelwerk nicht so sehr in die Breite gehe. Er spricht sich für die Nachpflanzung von Rotdorn aus.

 

Herr Greve spricht sich für den Erhalt der Rotdornallee aus.

 

Herr Richter schlägt vor, dieses Thema zu vertagen, um die unterschiedlichen Aussagen, z.B. zum Wurzelverhalten, prüfen zu können.

 

Frau Hagelstein erklärt, dass Apfeldorn-Früchte nicht von den Vögeln gefressen werden, so dass diese auf dem Boden liegen bleiben würden. Wenn Rotdorn licht gehalten werde, könne er durchaus alt werden. Der Heisterbusch sie ein gut geeigneter Standort für diesen Baum.

 

Herr Schramm erklärt, dass der Amberbaum für den Heisterbusch sehr ungeeignet sei, der Rotdorn kennzeichne diese Straße dagegen seit Jahrzehnten.

 

Herr Mittmann weist darauf hin, dass der Rotdorn eigentlich zu klein sei, da er nur auf einer Straßenseite gepflanzt werde.

 

Frau Weise schlägt vor, in dem Beschlussvorschlag das Wort „Amberbaum“ durch das Wort „Rotdorn“ zu ersetzen.

 

Herr Heckel lässt über den in der Sitzungsvorlage enthaltenen Beschlussvorschlag mit dieser Änderung abstimmen.

 

 

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Beschluss: 

Für die Bepflanzung der 22 Pflanzinseln im 1. BA der Straße Am Heisterbusch ist die Baumart Amberbaum (Liquidambar styraciflua) Rotdorn mit einem Stammumfang von 18 bis 20 cm zu verwenden.

 

 

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Abstimmungsergebnis:

einstimmig

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Enthaltungen: 0

 

 

 

 

 

 

 

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