Bürgerinfosystem Neustadt in Holstein

Auszug - Mitteilung der Verwaltung  

 
 
öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Umwelt- und Verkehrsausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 19.05.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 21:55 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa der Gemeinschaftsschule
Ort: Schulstraße 2, Neustadt in Holstein

Herr Knitter vom Planungsbüro IPP/ESM erläutert anhand einer Präsentation die Struktur des Klimaschutzteilkonzeptes zur integrierten Wärmenutzung für die Stadt Neustadt in Hol-stein

Herr Knitter vom Planungsbüro IPP/ESM erläutert anhand einer Präsentation die Struktur des Klimaschutzteilkonzeptes zur integrierten Wärmenutzung für die Stadt Neustadt in Holstein.  Nachdem er kurz das Büro, für das er tätig ist, vorgestellt hat, erläutert er die Aufgaben für die Erstellung des Teilkonzeptes im Detail.

Zunächst wird eine Energie- und THG-Bilanz erstellt, welche von einer Potentialanalyse ergänzt wird.

Anschließend wird eine Akteursbeteiligung der interessierten gesellschaftlichen Gruppen durchgeführt. Weitere Eckpunkte des Teilkonzeptes sind der Maßnahmenkatalog, ein Controlling-Konzept sowie eine begleitende Kommunikationsstrategie, um die Bürgerinnen und Bürger für das Projekt zu gewinnen. Es wird vereinbart, die Präsentation des Büros IPP/ESM als Anlage zur Niederschrift beizufügen.

 

Herr Beilfuss erläutert ebenfalls anhand einer Präsentation die energetische Optimierung der Schulsporthallen in Neustadt. Zwischenzeitlich sind die Verbrauchskennzahlen für Wärme und Strom für die Sporthallen ermittelt worden. Es ist zu prüfen, ob beim Küstengymnasium eine Wärme- und Stromversorgung über ein BHKW wirtschaftlich betrieben werden kann. Auch zu diesem Punkt wird vereinbart, dass die Präsentation als Anlage zur Niederschrift beigefügt wird.

 

Frau Litzka berichtet vom Energie-Effizienz-Netzwerk Ostholstein. Die sogenannten Energie-Effizienz-Tische sollen zur Einsparung von bis zu 15 % Energie in größeren Wirtschaftsbetrieben führen. Hiermit sind Betriebe gemeint, die Energiekosten von mind. 50.000 € im Jahr aufwenden müssen. Das neu gegründete Netzwerk soll vom Herbst 2015 bis zum Herbst 2018 arbeiten und 10 – 15 teilnehmende Unternehmen unterstützen. Am 30.06.2015 wird es eine Informationsveranstaltung in Pelzerhaken geben. Die Netzwerkstreffen sollen bis 2018 2–3 x jährlich stattfinden.

 

Anhand eines Astabschnittes wird den Ausschussmitgliedern die sogenannte Massaria-Krankheit bei Platanen verdeutlicht. Dieser pilzliche Erreger führt insbesondere im Mittelastbereich zum relativ schnellen Absterben der Äste mit anschließender Ausbruchgefahr. Die Pilzkrankheit, die ursprünglich nur im süddeutschen Raum vorkam, ist nunmehr auch in Schleswig-Holstein zu beobachten. Im Falle der vier Naturdenkmale im Lienaupark bedeutet dies, dass die Bäume nunmehr in einem 2-jährigen Abstand auf das Fortschreiten der Massaria-Krankheit kontrolliert werden müssen, bzw. im Falle der Sumpfzypresse auf das Fortschreiten der Weißfäule im Hauptstamm des Baumes.

 

Im Rahmen der Qualitätssicherung der Radwegweisung im Kreis Ostholstein hat am 08. Mai eine Abschlussveranstaltung bei der EGOH in Oldenburg stattgefunden. Die gesamte Netzlänge der ausgewiesenen Radwege beträgt im Kreis Ostholstein 1350 km, wovon sich 290 km auf Fehmarn befinden, 240 km in der Holsteinischen Schweiz, 197 km entlang des Ostseeküstenradweges sowie 156 km auf dem Mönchsweg. Weiterhin sind 21 Themenrouten in die touristisch orientierte Radwegweisung integriert. Insgesamt existieren kreisweit 2900 Schilderstandorte und 950 neue Zwischenwegweiser. Das Schilderkataster ist online abrufbar. Ab 2016 soll die Pflege und Wartung der Radwegbeschilderung für 5 Jahre an eine Firma vergeben werden.

 

Am 02. Juni findet im Besprechungsraum des Bauamtes die Auftaktveranstaltung für den Managementplan des FFH-Gebietes Strandniederungen südlich Neustadt statt. Im Rahmen dieser Auftaktveranstaltung wird das Büro GFN aus Kiel über die Planung sprechen und Informationen und Anregungen von den Anwesenden erfragen. Zunächst wird es einen einleitenden Vortrag durch einen Vertreter des MELUR über das landesweite Vorgehen bei der Erstellung von FFH-Managementplänen geben.

 

Am 12. Mai 2015 fand ein sogenannter Scoping-Termin zur 380 kV-Ostküstenleitung in den Abschnitten Lübeck – Siems bzw. Lübeck – Göhl statt. Ziel der Veranstaltung war es, Anregungen zum Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsstudie, bzw. für die Umweltverträglichkeitsprüfung zu erhalten. Eine Trassendiskussion sollte im Rahmen dieses Termins nicht stattfinden. Durchführende Behörde für das Planfeststellungsverfahren ist das Amt für Planfeststellung Energie in Kiel, das beim MELUR angesiedelt ist. Auf dem Teilabschnitt Lübeck bis Göhl, der eine Länge von 50 km hat, werden 125 Strommasten mit einer Höhe von ca. 55 m und einer Breite von 28 – 33 m aufgestellt. Die Spannweite zwischen 2 Masten beträgt entsprechend etwa 400 m. Der Betriebsstrom beträgt 3600 Ampere und die Auslegungstemperatur liegt bei 80 ° Celsius. Durch eine sogenannte Erdseilmakierung kommt es erwiesenermaßen zu 90 % weniger Vogelschlag. Obwohl der „Bahnkorridor“ noch nicht endgültig fest steht, ist davon auszugehen, dass für die Infrastruktureinrichtungen- (Bundesautobahn, Hinterlandanbindung zur festen Fehmarn-Beltquerung und 380 KV Ostküstenleitung) Bündelungsmöglichkeiten näher untersucht werden, um die negativen Auswirkungen auf die Umgebung möglichst zu minimieren. Eine hierzu erforderliche Raumwiderstandsanalyse liegt landesweit für alle geplanten Projekte vor. Für die 380 kV Ostküstenleitung ist teilweise eine Erdverkabelung möglich, wenn der Bund ein entsprechendes Gesetz beschließt. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie / Umweltverträglichkeitsprüfung werden als wichtigste Schutzgüter die Menschen, die Avifauna sowie das Landschaftsbild betrachtet. Bezogen auf Neustadt ist festzustellen, dass das FFH-Gebiet Neustädter Binnenwasser auch für eine Stromtrasse ein kaum zu überwindendes „naturschutzfachliches Hindernis“ darstellt.

 

Zuletzt wird über laufende Baumaßnahmen, wie dem 4. Bauabschnitt beim Ausbau des Sandberger Weges, die Verlegung des Mittelspannungskabels für die Stadtwerke in der Eutiner Straße, den Stand beim Ausbau der Promenade zwischen Pelzerhaken und Rettin, die Treppenanlage beim Eichenhainstieg sowie über den Radweg parallel zur Pelzerhakener Straße berichtet.